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Fachartikel aus der Welt von Führung & Vertrieb

Das Wichtigste in Kürze

Der Druck auf Mitarbeiter in der Arbeitswelt wächst: Die Krankenstände haben in den vergangenen Monaten Rekordwerte erreicht, die Rezession droht, der Krieg nimmt kein Ende … Und wann kommt die nächste Pandemie? Führungskräfte, die ihr Team in dieser Situation stärken wollen, sollten jetzt handeln. Sie können auf die Ängste eingehen und ihnen dadurch die Macht nehmen und andere Dinge wieder in den Fokus rücken. Sie sollten Ihren Führungsstil auch dieser Situation anpassen. Lesen Sie sich dazu unsere Tipps  und Methoden für Führungskräfte durch.

Wie Sie Ihre Mitarbeiter bei steigendem Druck und hoher Belastung stärken, bevor Probleme auftauchen

Jede Maßnahme, welche Ihre Mitarbeiter stärkt und ihnen die Ängste nimmt, beginnt zunächst bei der Führungskraft und mit dem jeweiligen Führungsstil. In den Köpfen vieler Menschen in Führungspositionen lebt immer noch die Vorstellung, dass sie niemals Angst zeigen dürfen und immer mutig voranschreiten müssen.

Das Problem dabei, insbesondere in herausfordernden Zeiten: Jeder Mensch hat Angst – nicht nur Ihre Teammitglieder. Wer das zu leugnen versucht, steckt in einem Dilemma: „Wenn Führungskräfte ihre Ängste unterdrücken, sind sie letztlich nicht in der Lage, sich mit ihnen konstruktiv auseinanderzusetzen. Die traurige Folge ist, dass verdrängte Ängste erst recht zu einer Atmosphäre der Angst im Team und im Unternehmen beitragen. Die Mitarbeiter neigen unter einer solchen Führungskraft dazu, Risiken zu meiden und Probleme zu vertuschen, während sie vor Verantwortungsübernahme zurückschrecken“, schreibt die Resilienz-Spezialistin Brigitte Hettenkofer.[1]

Das heißt: Führungskräfte, die ihr Team stärken wollen, sollten sich ihre eigenen Ängste und Unsicherheiten bewusst machen und dazu stehen. Das ist die Voraussetzung für erfolgreiche Führung, Motivation und dafür, dass ihre Mitarbeiter offen über Belastungen sprechen. Offenheit und Ehrlichkeit sind wichtige Faktoren, die Mitarbeitende mit Führungskompetenz in Verbindung bringen und Führungskräften somit langfristig zu mehr Erfolg verhelfen.

[1] Brigitte Hettenkofer: Team-Resilienz – Das Geheimnis robuster, optimistischer und lösungsorientierter Teams. Göttingen, 2023.

Maßnahme 1: Meeting zum Thema „Stress und Überlastung“

Wenn Sie Anzeichen dafür sehen, dass Mitarbeiter oder das ganze Team überlastet ist, kann ein Meeting zum Thema ein guter Startpunkt für ihren neuen Ansatz in der Führung sein. Sprechen Sie dabei die Punkte an, die Stress und Angst erzeugen.

Ermuntern Sie Ihre Mitarbeiter, offen darüber zu reden, indem Sie Ihre eigenen Ängste artikulieren. Wichtig dabei: Thematisieren Sie auch zukünftige Belastungen, die auf Ihre Mitarbeiter zukommen können. Zum Beispiel: Was passiert, wenn ein Mitarbeiter ausfällt?

So kann das Vorgehen gemeinsam besprochen werden. Das Team ist dann vorbereitet und wird im Fall des Falles nicht noch von einer weiteren Katastrophe übermannt.

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Maßnahme 2: Wöchentliche Einzelgespräche

Nicht jeder spricht in der Gruppe gern offen über Ängste oder Probleme. Wenn noch nicht geschehen, machen Sie es zur Gewohnheit, mit jedem einzelnen Mitarbeiter einmal pro Woche ein Gespräch unter vier Augen zu führen. Bei dem Mitarbeitergespräch sprechen Sie über die zurückliegenden Tage und die anstehenden Aufgaben. Dabei geben Sie nicht nur persönliches Feedback, sondern fragen Ihren Mitarbeitenden auch konkret nach seiner Perspektive

Stellen Sie dabei zum Beispiel diese Fragen:

  • „Was haben Sie in der letzten Woche bei Ihrer Arbeit besonders gern getan? Was hat Ihnen Spaß gemacht?
  • „Was hat Ihnen überhaupt keinen Spaß gemacht oder besondere Schwierigkeiten bereitet?“
  • „Wie kann ich Ihnen am besten dabei helfen? Welche Unterstützung würden Sie sich wünschen?“

So kommen Sie schnell zu den Punkten, die Ängste erzeugen, und können Lösungen finden. Sie zeigen Nähe und geben Ihren Mitarbeitern das Gefühl, dass sie nicht allein sind. Menschliche Nähe ist in schwierigen Zeiten besonders wichtig.

Hilfreich bei den wöchentlichen Gesprächen: Sie reden auch über die Punkte, die Spaß machen. So geben Sie den Erfolgsmomenten neues Gewicht. Und sowohl Sie als auch Ihre Mitarbeitenden können sich noch einmal mit den Fähigkeiten, Kompetenzen und Potenzialen auseinandersetzen.

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Maßnahme 3: Schaffen Sie Sicherheit und Verlässlichkeit

In Zeiten, die als bedrohlich empfunden werden können, schaffen Routinen, klare Strukturen und Gewohnheiten Sicherheit – besonders wenn sie über die Veränderungen und Herausforderungen in der Arbeitswelt hinweg fortbestehen. Führen Sie also mehr Routinen und klare Arbeitsabläufe ein. Solche Gewohnheiten im Arbeitsalltag können wie Rituale Halt geben und Mitarbeitern die Gewissheit vermitteln, dass sie zum Team gehören und als Teil Ihres Unternehmens sicher sind.

Maßnahme 4: Alte Zöpfe abschneiden

In vielen Teams und Unternehmen gibt es „alte Zöpfe“ oder „heilige Kühe“, die niemand infrage stellt. Zum Beispiel: Das Kundentelefon muss täglich 12 Stunden von 8 bis 20 Uhr besetzt sein. In Zeiten mit hohem Krankenstand kann dies zu starkem Stress führen, weil Mitarbeiter einspringen, Pausen opfern und zusätzliche Stunden arbeiten müssen. Prüfen Sie solche „alten Zöpfe“ in Ihrem Unternehmen: Welche davon sorgen für unverhältnismäßig viel Stress? Welche können gestrichen werden, um das Team zu entlasten?

Maßnahme 5: Sorgen Sie für Pausen

Auch wenn die Arbeit und die Termine überhandnehmen: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter ausreichend Pausen machen. Wer ununterbrochen durcharbeitet, erbringt vielleicht unerwartete Leistungen – aber das nur für kurze Zeit. Schnell führt die ständige Aktivität zur inneren Unruhe und zu Überlastungsgefühlen. Pochen Sie deshalb auf die Einhaltung der Ruhezeiten und ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, ausreichend Zeit für Pausen im Terminkalender zu blocken.

Maßnahme 6: Gemeinsam etwas Neues erschaffen

Gefühle der Angst und Unsicherheit führen schnell dazu, dass Mitarbeiter und Teams sich keine neuen Ziele mehr setzen. Lieber beim Alten bleiben, um nicht noch mehr Risiken einzugehen. Die Zeiten sind ja schon gefährlich genug. Wer sich so vorsichtig verhält, stärkt das Gefühl der Ohnmacht. Der Handlungsspielraum wird immer enger und die Angst größer. Wer mit seinen Mitarbeitern Ängste überwinden will, setzt gerade in dieser Situation auf ein neues Projekt und gibt ihnen wieder die entsprechende Verantwortung dabei. Am besten verbunden mit einem gemeinsamen Plan, der zeigt, wie Sie Schritt für Schritt ein gemeinsames Ziel und festgelegte Ergebnisse erreichen können. Nichts ist befreiender und stärkender, als trotz aller Widrigkeiten gemeinsam etwas Neues zu erschaffen – und auch eine neue, wichtige Aufgabe mit Verantwortung zu haben.

Menschliche Nähe als Erfolgsfaktor für Führungskräfte

Menschliche Nähe mindert Stress. Der bekannte Biologe und Hirnforscher Gerhard Roth hat immer wieder darauf hingewiesen, dass der Körper unter Stress Cortisol ausschüttet und so in eine andauernde Alarmbereitschaft versetzt. Das Zusammensein mit anderen und die angenehm empfundene menschliche Nähe im Team mit Kolleg*innen und Vorgesetzten bewirken die Ausschüttung des Hormons Oxytocin. Und dieses Hormon sorgt für Wohlbefinden, weil es den Cortisolspiegel reduziert.

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Fazit: In Zeiten von steigendem Druck und hoher Belastung können Führungskräfte ihre Mitarbeitenden stärken und Ihnen auch die Ängste nehmen.

Dazu gibt es unterschiedliche Maßnahmen. Ein zentraler Aspekt besteht jedoch darin, dass Führungskräfte ihre persönlichen Ängste und Unsicherheiten anerkennen und offen damit umgehen, um eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit zu schaffen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen für Führungskräfte umfassen unter anderem Meetings zum Thema Stress und Überlastung, wöchentliche Einzelgespräche, das Schaffen von Sicherheit und Verlässlichkeit durch Routinen und klare Strukturen, das Infragestellen von überholten Arbeitsweisen und die Förderung von Pausen sowie das gemeinsame Schaffen neuer Projekte.

Indem Führungskräfte diese Maßnahmen ergreifen, können sie ihren Mitarbeitenden helfen, mit Belastungen umzugehen, Ängste zu überwinden und ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch die Offenheit für Ängste und Sorgen sowie den Einsatz von gezielten Maßnahmen zur Stärkung des Teams können Führungskräfte dazu beitragen, die Resilienz und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu fördern, was letztendlich zu einer positiven Arbeitsatmosphäre und einer höheren Produktivität führen kann.

FAQS

Warum ist es wichtig, dass Führungskräfte ihre eigenen Ängste und Unsicherheiten erkennen und offen damit umgehen?

Indem Führungskräfte ihre eigenen Ängste anerkennen und offen damit umgehen, schaffen sie eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit im Team. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, über ihre eigenen Belastungen und Ängste zu sprechen und unterstützende Maßnahmen zu ergreifen.

Welche Rolle spielt die Führungskraft bei der Unterstützung der Mitarbeiter in Zeiten von Druck und Stress?

Die Führungskraft spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Mitarbeiter in stressigen Zeiten. Sie sollte als Vorbild fungieren, Empathie zeigen und auf die Bedürfnisse und Belastungen der Mitarbeiter ernst nehmen. Indem sie die genannten Maßnahmen umsetzt und eine unterstützende Atmosphäre schafft, kann sie die Resilienz und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter stärken und langfristig zu deren Wohlbefinden beitragen.

Warum sind wöchentliche Einzelgespräche zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden wichtig?

Wöchentliche Einzelgespräche bieten einen geschützten Raum, in dem Mitarbeitende offen mit Ihren Führungskräften über Ängste und Probleme sprechen können. Diese Gespräche ermöglichen es Führungskräften, die spezifischen Belastungen der Mitarbeitenden zu erkennen und individuelle Lösungen und Unterstützung anzubieten.

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Über den Author

Carsten Kutzner ist Geschäftsführer und Gesellschafter der INtem® Gruppe. Als Key-Account-Manager, Trainerausbilder und -betreuer entwickelt er mit Firmen die erfolgversprechendste Strategie für messbar mehr Umsatz und nachhaltig mehr Erfolg. Mit jahrelanger Erfahrung als Gesellschafter, Geschäftsführer und Vertriebsleiter bringt er Expertise in der Vertriebssteuerung und fundiertes Vertriebs- und Branchenwissen mit.

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